Am 30. Oktober 1979 wurde der Club Vapeur d’Aigle gegründet, und sogleich wurde der Bau einer Strecke im Park St-Pierre in Aigle beschlossen. Unter der Leitung des ersten Präsidenten des CVA, Willy Schaerer, machte sich das gesamte Team an die Arbeit, und schon nach wenigen Monaten, am 3. Februar 1980, konnten die ersten Tests durchgeführt werden.

Die Strecke war 300 m lang mit einem Radius von 10 m und hatte sogar einen 6 m langen Tunnel. Am 4. März 1980 wurde die Anlage offiziell eingeweiht, und die 22 Mitglieder konnten stolz auf diesen Erfolg sein. Vom 31. Mai bis 1. Juni 1980 fand in Aigle das 1. Festival de la Vapeur d’Aigle statt, und seit diesem Jahr, das nicht nur in der Schweiz, sondern auch außerhalb unserer Grenzen bekannt ist, findet jedes Jahr ein internationales Dampf-Festival statt.

Die Teilnehmer werden nicht nur von der Freude angezogen, sich mit Leuten zu treffen, die das gleiche Hobby teilen, sondern auch von dieser Region, deren kulinarische Seite bekannt ist.

Bis 1982 gab es nur private Lokomotiven, die auf der Strecke ihre Runden drehten, aber seitdem hat der Verein eine „Mölm“-Lokomotive in 71/4″ aus dem Hause Ch. Ball, Stein am Rhein.

Alle möglichen Verbesserungen wurden an der Strecke vorgenommen, und schon bald stellte sich heraus, dass die Größe des Parks angesichts des großen Erfolgs bald nicht mehr ausreichen würde. Trotz Gesprächen mit den Gemeindebehörden war eine Vergrößerung des Parks nicht möglich, und das letzte, 7. Festival in Aigle fand vom 20. bis 22. Juni 1986 statt. Im August 1987 verließ der Verein endgültig Aigle und den Kanton Waadt.

Die Suche nach einem Grundstück für eine neue Strecke führte den Club ins Wallis am Ende des Genfer Sees in Le Bouveret, einer Gemeinde in Port-Valais. Nachdem man einen idealen Standort in der Nähe des Bahnhofs und des Sees gefunden hatte, wurde der Name des Clubs in Club Vapeur du Chablais geändert. Mit einem solchen Standort waren alle Träume erlaubt, die Idee des Swiss Vapeur Parc war geboren.

Die Gemeinde Port-Valais, die der Idee eines solchen Parks sehr positiv gegenüberstand, gab ihre Zustimmung zu den vorgeschlagenen Plänen.

Auf die Initiatoren des Parks warteten umfangreiche Arbeiten, damit die doppelte Ebene der Gleise, Gebäude, Brücken und verschiedene geplante Bauten realisiert werden konnten.

Am 19. März 1988 wurde der Grundstein gelegt und an diesem Tag begann das große Abenteuer. Dank des kontinuierlichen Engagements der Clubverantwortlichen und des guten Willens aller Beteiligten kommen allmählich die ersten Sponsoren.

Ein Gedenkstein in der Nähe der Rotonde erinnert an die Namen der Gründer dieses Clubs:

Willy Schaerer, Alfres Grimm, Charles-Henri Coutaz, Georges Gachnang, Pierre Jaquerod, Philippe Reber, Claude Gachnang, Georges Hinnen, Angel Bonvin et Charles Ramel.

Am 8. Juni 1989 war die Eröffnung des Parks und das 8. Internationale Dampffestival fand vom 9. bis 11. Juni 1989 statt und die Besucher konnten die Anfänge des Swiss Vapeur Parc entdecken. Ziemlich schnell erkannten alle die Attraktivität des neuen Parks, und es wurde beschlossen, eine Aktiengesellschaft zu gründen.

Der Swiss Vapeur Park

Zu Beginn betrug die Fläche des Parks 10.000m2 (100a), die Länge der Schienen 5″ und 7 1/4″ betrug 1000m und in diesem Jahr besuchten 60.000 Menschen die Anlage. 1992 wurde eine AG gegründet, um den Park zu verwalten; sie wurde von Alfred Grimm geleitet. Es ist dem Willen dieses Mannes und seinen Ideen zu verdanken, dass der Swiss Vapeur Park über wunderschöne Reproduktionen von Konstruktionen verfügt, die wir bei Spaziergängen durch diesen schönen Ort entdecken können. Stellen Sie sich vor, Sie gehen zu einem Steinmetz, zeigen ihm ein Foto der Halles de Neuchâtel und sagen ihm: „Hier, ich werde dieses Gebäude in Le Bouveret anhand dieser Fotos im Massstab 1:9 nachbauen, aber dazu brauche ich Ihre Hilfe, um alle Skulpturen dieses prestigeträchtigen Gebäudes herzustellen. Nach dem ersten Gespräch hielt ihn unser zukünftiger Steinmetz Clovis Bressoud für verrückt, aber nachdem er drei- bis viermal von Freddy Grimm besucht worden war, fuhr er nach Le Bouveret, sah das motivierte Team, das jeden Samstag dort war, und sagte sich, dass sie vielleicht verrückt sind, aber ich fange an, an diese außergewöhnliche Geschichte zu glauben. Unser Steinmetz brauchte 16 t „pietra dorata“ aus Grosseto (Italien), um das Gebäude zu errichten. Die Konstruktion selbst brauchte drei Jahre und wurde am 17. Juni 1995 eingeweiht. Das eigentliche Gebäude Les Halles de Neuchâtel wurde in sechs Jahren erbaut und 420 Jahre früher, am 27. Juni 1575, eingeweiht. Diese Geschichte ist nur ein kleines Beispiel für die schönen Gebäude, die es heute im Park gibt.

Der ständig wachsende Erfolg, der Besuch von Schulklassen, Gruppen und verschiedenen Gesellschaften, erfordert ein Potenzial an Lokomotiven und Waggons, um den Ansturm all dieser Parkbesucher bewältigen zu können. Die Dampflokomotiven sind die folgenden: „Mecklenburg“, „Mölm“, „Waldenburg“, „Decauville“, und dann die Benzinmaschinen wie die Nachbildungen der Fahrzeuge der Gesellschaften Furka Oberalp (FO), Aigle-Leysin (AL), Bex-Villars-Bretaye (BVB), Montreux-Oberland Bernois (MOB) (mit geschlossenen Waggons, die bei Regen eine trockene Reise ermöglichen), die von Claude Gachnang gebaut wurden.

Neben diesen SVP-Maschinen dürfen die privaten Lokomotiven der Clubmitglieder nicht vergessen werden, die ebenfalls die Besucher erfreuen: SNCF 241, 141 R und 231, CFF-A 3/5, DB 01 215, 2-8-0 New York Central in 7 1/4″ sowie in 5″ Spurweite „Bayer Garrat“ (GAM/Afrique), „Niagara“ (Union Pacific) und die „Mountain“ der New York Central.

Ende 1992 verlor der Swiss Vapeur Park seinen Leiter Fredy Grimm nach langer Krankheit, und Pierre Jaquerod übernahm die Präsidentschaft des Swiss Vapeur Parc. Der Park wuchs von Jahr zu Jahr. 1996 wurden 7000 m2 (70a) hinzugefügt. Eine 50 m lange Hängebrücke wird gebaut, sodass die Strecke nun 1500 m lang ist. Es werden neue Weichen und 500 m Abstellgleise eingebaut. Neben all dem darf man auch nicht den Bau von Miniaturgebäuden vergessen, wie zum Beispiel: Das Café de la Treille, das Schloss von Aigle, die Kirche von Saanen, das Kuklos, Plein Roc, das Sägewerk von Nax, die Bank und all die anderen.

All diese Bauten wurden seit 1989 bis heute dank der Motivation eines eng zusammenarbeitenden Teams errichtet. Derzeit sind insgesamt 95.000 Stunden zu berücksichtigen sowie 4.000 m Stromkabel, 23 t Schrott und 15.000 m3 bewegte Erde. Das Motto dieses Großunternehmens lautet nach wie vor „Freude bereiten, um Freude zu bereiten“, und mit über 160 000 Besuchern im Jahr 2000 scheint das Ziel erreicht zu sein. Hübsche kleine Pfade durchziehen den Park von einem Ende zum anderen, um die beiden Seen zu entdecken, auf denen wunderschöne Miniaturboote fahren, einige davon mit Dampfantrieb. Es gibt auch Bänke, die rund um die Seen aufgestellt sind, Terrassen und Cafés, in denen man sich verpflegen kann. Im Sommer kann man sich auch nachts spazieren, an manchen Abenden werden die Gebäude beleuchtet und angestrahlt, sodass der Park einen besonderen Zauber entfaltet.

Jedes Jahr seit seiner Eröffnung präsentiert uns der Swiss Vapeur Park während des traditionellen Festivals eine Neuheit, sei es eine Gleiserweiterung, ein neues Gebäude oder eine neue Lokomotive. Im Juni 2000 weihten wir die neue Zahnradbahn (150 m) ein, und unser Kollege Angel Bonvin präsentierte uns seine neueste Dampfkreation, das Modell der Zahnradlokomotive HG 3/3 der Brünigbahn in 7 1/4″. Claude Gachnang fertigte beim Festival 2001 zwei weitere wunderbare Modelle an, die elektrische Zahnradlokomotive der Montreux-Glyon-Naye sowie die amerikanische Amtrak, beide in 7 1/4″.